RaumZeitLabor

200m² Digitalkultur im Rhein-Neckar-Dreieck


Bild © CC-BY 2.0 Tim Weber

Blogpost

Vortrag: Netzwerkanalyse / Kleine-Welt-Phänomen

veröffentlicht am 9. Dezember 2010

Große Teile realer Systeme, von biologischen Zellen bis zu den Routern des Internets, von Mikroprozessoren bis zum menschlichen Gehirn, können durch Netzwerke modelliert werden. Die Topologie dieser Netzwerke spielt eine wichtige Rolle für unser Verständnis von dem Verhalten dieser Netzwerke unter äußeren Einflüssen. Jahrzentelang wurde stillschweigend unterstellt, dass die Knoten dieser Netzwerke entweder zufällig miteinander verbunden sind oder nach einem regelmäßigen Schema. Keine dieser Varianten kann sowohl die überraschend kurzen Wege innerhalb realer Netze erklären ("Kleine Welt"), als auch die hohe Wahrscheinlichkeit, dass zwei Knoten, die mit einem dritten Knoten verbunden sind, auch selbst miteinander verbunden sind ("hochgradig gruppiert"). Duncan J. Watts and Steven H. Strogatz entwickelten daher eine Methode, um aus einem regelmäßigen Netzwerk durch zufällige Veränderung eine kleine Welt zu machen, die immer noch hochgradig gruppiert ist (http://tam.cornell.edu/tam/cms/manage/upload/SS_nature_smallworld.pdf). Damit lassen sich Netzwerke erzeugen, die extrem groß sind und realen Netzwerken ähneln, die nur schwer kartographiert werden können. Auf diesen synthetischen Netzwerken können dann Prozesse wie Epidemien-Ausbreitung simuliert werden, um die Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen zu untersuchen.

Der Vortrag wird von Alexander gehalten und findet im RaumZeitLabor statt, am nächsten Dienstag (2010-12-14) um 20:00 Uhr.